Ich lese in Köln.

In diesem Jahr bin ich nur gaaaaaanz wenig unterwegs, weil ich mich ein bisschen auf mein neues Buch konzentrieren muss, aber natürlich gibt es Ausnahmen, wenn Lesungen schon lange angefragt waren oder es um mein NILSbuch geht.

Merkt euch also gern, dass ich am 11.April abends in Köln lese. Und die Lesung findet in einem Hotel statt, Ausreden wegen zu weit zählen also nicht, weil Übernachtungsmöglichkeit vor Ort. Hehe.

Bitte meldet euch HIER an!

Natürlich wird es einen Büchertisch geben und ich signiere anschließend auch sehr gern. Ich freue mich, wenn es richtig voll wird!

Ein paar Termine zum Merken!


Nächste Woche bin ich in Frankfurt! Yeah!

Am Freitag signiere ich am Carlsen Stand von 15-16 Uhr. Kommt vorbei!
Oh, ich freue mich schon so so so sehr auf die Buchmesse, meine Erste „Echte“ seit 2019. Riesenfreude.

Und jetzt wichtig:
Und FRÜHZEITIG!
IM NOVEMBER.

Am Donnerstag, den 16.11.2023 um 19:00 Uhr lese ich in CHEMNITZ
aus meinem NILS-Buch!
Sie haben dort in der Volkshochschule auch Drucke der Kerzentiere ausgestellt, ab dem 27. Oktober.
Schaut gerne vorbei und kommt zur Lesung. Anschließend wird es ganz sicher Zeit für Fragen und zum Signieren geben.
Ich freue mich sehr darauf.

Am 18. November bin ich dann in Bergen auf Rügen beim Lesefest!
Die haben echt ein Mega-Programm auf die Beine gestellt und ich freue mich sehr, dabei sein zu dürfen, mit „Völlig meschugge?!“ um 10:30 Uhr.

Ja und dann ist auch schon fast Weihnachten.

Liebe Grüße und bis bald!


17. Mai 2023

Hier kann man ein Radiointerview mit mir nachhören.

Darin geht es nicht nur um „Völlig meschugge?!“, natürlich auch, und um noch mehr, aber auch richtig viel um das NILS-Buch.
Und weil ich deswegen eben selber ein bisschen darin rumblätterte, weil es jetzt nicht gerade so ist, dass ich das häufig tue, fand ich diese Szene.
Erinnere mich daran, als wäre es vorgestern gewesen und wünsche dem Typen heute einen richtigen Scheißtag.

NILS-Lesung am 3.9.2022 in Wandlitz !

Genau heute vor zwei Jahren ist NILS. Von Tod und Wut. Und von Mut erschienen.
Wie so vieles kommt es mir länger und kürzer gleichzeitig vor, aber egal.
Es hat sehr sehr viel bewegt. Vielleicht nicht genau das, was ich wollte
(also eine radikale Abrechnung mit den Arschgeigen, aber das ist auch relativ, denn ich habe gemerkt,
es gibt mehr Arschgeigen, als man sich denken kann und es hilft nichts,
mit ihnen abzurechnen, am Ende wäre man nämlich dann nur selber zerbrochen),
aber dafür- und hier hat mich meine eigene Klammer aus dem Konzept gebracht, denn was wollte ich eigentlich?
Jedenfalls wollte ich, dass alle von Nils wissen.
Auf genau die Weise, wie ich sie erzählt habe, auf Papier, mit Farben und einem guten Ende.

Es ist mein bestes Buch und ich lese daraus 
am kommenden Samstag, den 3. 9. 2022  um 16.00 Uhr 
in den Räumen der Krebsberatungsstelle Barnim im Bahnhof Wandlitzsee.

Ich gehe fest davon aus, dass Wildgänse anwesend sein werden, am See.

Anschließend gibt es ein Gespräch, jeder darf alle Fragen stellen, die ich dann beantworte und ganz am Schluß signiere ich natürlich!

Englisch Elend

EDIT: Gestern habe ich „Zeit Verbrechen“ gehört, die Folge mit dem Autorennen 2016 am Kurfürstendamm, bei dem ein Mann ums Leben kam. In dem Zusammenhang wirkt mein Text hier ziemlich daneben. Glaubt mir, unsere „Rennen“ waren und sind auf die drei Sekunden anfahren beschränkt gewesen. Und ehrlich gesagt, habe ich jetzt gar keine Lust mehr, mich mit irgendeinem Auto zu messen.

Hier ist die Folge: Der Podcast bei Spotify

Das große Auto war die Tage zum Durchgucken beim unserem Werkstattmann des Vertrauens.
Er nennt es das „Englisch Elend“, inzwischen eher liebevoll und aus Tradition glaube ich, und lache jedes Mal darüber.
Immerhin fährt der Wagen inzwischen viel länger, als er je gedacht hatte.
(und wir)
Ich frage ihn jedesmal, ob er einen Bus hat oder kennt, der abzugeben wäre.
Auch Tradition.
Früher fuhren wir einen blauen VW Bus.
Und in einer Zeit, wo wir viel im Auto saßen, Nils oft kränklich quengelig neben mir im Kindersitz als Beifahrer, gab es unterwegs ein Spiel, mit dem man ihn aufheitern konnte.
Es hieß- Rennfahrer.
Ein heikles Spiel, wenn wir entweder, nicht an der Poleposition an der Ampel standen, oder – aber das passierte selten- gegen das Fahrzeug neben uns das Anfahr- Rennen verloren.
Da konnte die Stimmung ernstlich kippen.
Ist klar, dass ich immer alles aus dem Klapperbus rausholte.
Mein Gewinn war das Lachen.
Keine Ahnung, wo er es her hatte, aber damals sagte er oft zu mir:
Wenn wir einen Rangerover haben, Mama- gewinnen wir immer, oder Mama?
Er sprach es so Jänschjover aus.

Glaubt mir. Ich gewinne jedes Ampelrennen, seit wir uns das große Auto kauften.
Seit sechs Jahren.

Größer

Letzten Samstag war wieder der Gedenktag für die verstorbenen Kinder der onkologischen Station der Charitè.

Greta wollte diesmal unbedingt mit und als wir so da saßen, während weitere gefühlt tausend Namen vorgelesen wurden, gerade nachdem wir unsere Kerzen für Nils schon angezündet hatten, merkte ich plötzlich, dass sie mich mit ihrer aufrechten Haltung fast um Kopflänge überragte.

Ganz kurz, bis ich mich dann ordentlich hingesetzt habe.

Aber ich könnte nicht stolzer sein auf ihren Mut und ihre Stärke in dem Moment.

Erinnert sich wer an den Text von demselben Tag in einem früheren Jahr, mit dem Arzt, der meine Hand nahm, sich entschuldigte und weinte?
Ich finde ihn selber nicht mehr….hatte ich ihn nicht hier gezeigt?

Wenn ja-Wo- Wann?
Hinweise gern an mich.


Von Jetzt und Freaks. Und vom Netz.

Bei der letzten Lesung wurde ich gefragt, was denn „Jetzt“ wäre.
Wenn in meinem Buch  „Von Tod und Wut. Und von Mut.“ die Rede ist, welches Wort als nächstes käme, würde ich die Geschichte weiterschreiben.

Ich fand die Frage gut und wusste keine Antwort.
Naja doch. 
Aber nicht wirklich.

Die nächsten Kapitel sind, vielleicht zum Glück, nicht besonders aufregend und daher kein Buch wert, das Leben geht so weiter und kein Wort wäre irgendwie passend, sagte ich, glaube ich.
Würde ich mir mal Gedanken dazu machen.

Und nun sitze ich hier, denkend, habe aber immer noch keine richtige Antwort gefunden.

Vielleicht ist die Frage falsch. Denn die Geschichte im Buch endet richtig.
Mit Mut und dem Punkt.
Trotzdem: Wie lebt es sich weiter? In echt?
Was geschah dann, wo bin ich jetzt und wie fühlt es sich an?
Sicher hat mich der Tod meines Kindes verändert.
Genauso sicher hätte mich jede Variante von Leben verändert.

Ich fühle mich oft nicht gut, aber bestimmt würde ich mich auch oft nicht gut fühlen, wäre all das nicht passiert.
Ich fühle mich auch oft gut, obwohl passierte was passierte.
Ehrlich gesagt frage ich mich sehr selten, wie sich „meine Trauer“ anfühlt,
weil sie nichts ist, was neben meinem Leben stattfindet.
Sie ist da drin.

Natürlich hat sie mich verändert, zum Guten wie zum Schlechten.

Aber hey- 
Wieviele Leute haben sich in der letzten Zeit zu Freaks entwickelt, ohne dass deren Kind starb?
Ich finde, da gehe ich fast noch.
Mal ganz subjektiv gesehen.

Die Trauer hat mich jedenfalls absolut nicht zu einem besseren Mitmenschen gemacht, nur weil ich tröstende Bücher mit lichten Dingen geschrieben und gezeichnet habe.
Sie hat mich immerhin nicht zerstört oder bitter gemacht.

Aber wer weiß.

Letztens sagte eine Person, mein Trauma wäre nicht ihr Problem.

Eines meiner recht neuen Probleme, die ich auf Trauer-nicht Trauma- zurückführen würde, sind Menschen,
deren Problem es ist, dass ich nicht ihres sein soll, ohne dass ich sie darum gebeten hätte.

Durch mein Netz fällt jetzt einfach viel viel mehr durch.
Es ist stark, hat aber große Löcher.


Das Streichholz

Die Geschichte, wie wir Viento die Kerze auf den Kopf setzten, den einen Tag, und wie ich abends mein erstes Kerzentier zeichnete und dann noch zwei und dann ganz viele, bis es 365 waren, für jeden Tag im Jahr eins, die kennen jetzt alle.
(Also die, die meine Bücher kennen, jedenfalls)

Es gibt aber noch die andere kleine Geschichte dazu, die ich zwar auch schon hier und da erzählt habe, die aber in der gekürzten Fassung rausfällt.

Denn kurz vor diesem einen Tag mit der Kerze hatte ein Freund,
der Künstler ist, die Idee, dass wir doch eine Ausstellung machen könnten,
in diesen Räumen, die geradezu danach schrien: Macht doch eine Ausstellung.

Und ich, die ich jegliche Jobs gecancelt hatte, die in diesen ersten Wochen nach seinem Tod trotzdem nicht wusste, wohin mit all dem, was in mir wütete, zwar wie wild schrieb und ichweißauchnichtmehrwas alles machte, fand die Idee gut, wusste aber leider gar nicht, was ich machen sollte.
Mir fehlte ein Thema, an dem ich entlang zeichnen konnte.
Mir fehlte vor allem mein Kind.
Aber dieser Freund ließ nicht locker, er legte, wir legten ein Datum fest. 
Sagte – Machen wir. 
Du zeigst Zeichnungen, ich mache Skulpturen.
Komm, das wird gut.

An dem einen Tag bei den Pferden war es bis zur Ausstellungseröffnung nicht mehr lang, aber ich wusste abends, ich werde 159 Kerzentiere zeichnen, genauso viele, wie die Tage, die dann vergangen sein werden, als Nils starb.
Die sollen leuchten, alle unsere Freunde und Besucher der Ausstellung sollen weinen, aber auch lächeln über die schönen, lieben netten traurigen Tiere.

Und genauso war das dann auch.
Und was daran so schön ist- Nie hat er gedrängelt, dieser Freund. 
Nie genervt.
Mir einfach ein Streichholz gegeben.
Das, womit alle Kerzentiere angezündet worden sind.
Und dafür werde ich ihm immer dankbar sein. 

Guckt doch nochmal Hier und Hier !!!!

4. Oktober

Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat
mit der megariesigen Stadthalle in Falkensee als Ort für meine Lesung.
Denn so ist mehr Platz, mehr Abstand möglich und es können zusätzlich zu meinen Freunden noch ein paar mehr Leute kommen.

Das wird jedenfalls bestimmt schön. Ich bin zum ersten Mal ernsthaft nervös,
denn die meisten aus dem Publikum kennen mich zu gut. Hehe.