4. März

hammer

Was hast du bitte für einen Aufkleber auf deinem Auto?
Frage ich einen, den ich flüchtig kenne, eine Art Nachbarn, Hofbesitzer aus dem Nachbardorf.
Der war schon druff als ick dit Auto jekauft hab.
Und?
Is doch nicht schlimm, oder?
Und ob das schlimm ist, sage ich.
Mein Land meine Regeln?
In der Schrift?
Das geht wirklich gar nicht.
Den musst du echt abmachen!
Willste jetzt sagen, dit is rechtsradikal oder was?
Mischt sich der Andere ein, der dabei steht.
Ja. Natürlich!
Absolut! Der Aufkleber ist ein von Nazis gemachter grauenhaft schlimmer Spruch.
Damit kannst du doch nicht rumfahren!
Rufe ich fassungslos.
Will nicht glauben, dass…
Und die in ihren Moscheen drinne, was die für Sprüche kloppen,
die wir nich mal verstehen, was is mit denen? Die dürfen ditte?
Wieder der Andere.
Beide nicken.

Ich sage.
Was das bitte für eine bescheuerte Rechtfertigung sei, außerdem.
Ich schüttele den Kopf
und will noch viel mehr sagen, schaffe es aber nicht.
Die beiden müssen los und ich bin beschissen
sprachlos und erwidere ihnen noch Stunden später vollständige,
vernünftige und verständliche Texte, allerdings nur in meinem Kopf.

25. November

bloggeburtstag

Der November ist der Geburtsmonat dieses Blogs.
Der ZEHNTE (!) Geburtstag war am 3. November, den habe ich leider verpasst.
Aber so ganz ungefeiert möchte ich ihn doch nicht verstreichen lassen.
Hat er es doch ohnehin etwas schwer in der letzten Zeit, mein lieber Blog.
(alles Phasen)

Also lade ich euch herzlich ein, mit ihm und mir zu feiern.
Ich verschenke drei kunterbunte Überraschungspakete.
Mit Büchern, Zeichnungen und vielleicht sogar Wunscherfüllern.
(kommt auf den Wunsch des Beschenkten an…)
Richtig tolle Päckchen, versprochen!

Dafür müsst ihr allerdings was für mich machen!

Bitte schreibt doch in den Kommentaren, welchen Post der letzten zehn Jahre ihr am liebsten mochtet,
am lustigsten, feinsten, berührendsten,
oder am intelligentesten fandet,
welcher euch am besten in Erinnerung blieb und warum.
Einfach euren persönlichen Highlight-Post nennen.
Und ihn IM Kommentar verlinken!
(wer nicht weiß, wie das mit dem Verlinken funktionieren soll, nicht schlimm, für den kann ich das auch machen,
als Antwort auf euren, aber dann bitte unbedingt das Datum des Beitrags angeben, mit Jahreszahl!)

Kleiner Tipp: Rechts unten gibt es diese Suchfunktion. Ich finde darüber meistens die Posts,
die ich suche, nur mit einem Stichwort.
Und noch fünf mehr, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnere. (Zeitfresserwarnung)
Ansonsten muss man sich halt durch zehn Jahre scrollen.
(dringende Zeitfresserwarnung)

Wenn es gut läuft, haben wir am Ende unten in den Kommentaren eine riesengroße,
feine Sammlung von schönsten Posts.

Ich verlose die drei Geschenkpakete am kommenden Wochenende unter allen Kommentaren.
Nur HIER! Nicht bei Instagram. Nicht bei Facebook.
Danke für zehn Jahre, liebe BlogleserInnen!

 

16. August

Hundepisse.jpg

Henri hat aufgrund seiner leichten Behinderung infolge eines bescheuerten Knocheninfekts, mit dem er sich seit Monaten rumschlägt, plus einer angeborenen Schwäche, einfach mal kurz innezuhalten,
ein kleines Pissproblem.

Sie landet überall, vor allem an ihm selber.

17. März

Kortz
Es passiert mir nie, dass ich das Bedürfnis habe, mich zu äußern, über ein Buch.
Ich lese selber gern Meinungen, bilde mir auch mal eine,
aber meist lese ich was, finde es gut, super oder doof und lese das nächste. Aber hier muss ich einfach.

Letzte Woche sprang mich im Handy irgendwo eine Meldung an,
Sarah Kuttner habe ein Buch geschrieben,
in dem es um den Tod eines Kindes geht.
Und da war die mediale Maschinerie schon längst angesprungen:
Nein, sie selbst hätte nicht die Erfahrung gemacht, Ja, den Titel hat sie ganz alleine gestaltet, klar, ein wahnsinnig schwieriges Thema, grundsätzlich kenne sie sehr gut das Gefühl des Verlustes, nicht den eines Kindes, aber….
Ja, sie hat richtig viel erlebt in den letzten Jahren, hier schreibt sie selber drüber auf ihrem Instagram-Account, dort redet sie total toll in einem Podcast. Sie ist nett und lustig und redet gut und schnell. Profi. Und so cool.

Wie mutig, sagt dann der Podcast-Typ im Tonfall „sensibel“, ein Buch, in dem ein Kind stirbt.
Wie mutig?

Ich habe mir innerhalb eines Tages all das reingezogen und das Buch sofort auf mein Digitallesegerät geladen,
weil mein erster Gedanke war:
Ey. Was zur fucking… (und so weiter)
Ich darf das denken, weil ich Mitglied im beschissenen Club derjenigen bin, deren Kind in echt gestorben ist.

… und habe es jetzt gelesen:

Sarah Kuttner ist klug.
Sie schreibt aus der Sicht der Freundin des Vaters, also aus der Stief- , neudeutsch Patchworkmutterperspektive.
Es wird im ersten Teil des Buches viel gevögelt und die wahnsinnig harmonische Beziehung eingeführt.
Das Kind stirbt supersauber, superschnell und superschicksalshaft. Keiner kann was dafür.
Dann wird es komplizierter, Trauerzeug eben,
und ich mag die Protagonistin immer noch nicht.
Aber ich versöhne mich mit ihr und mit der Autorin im letzten Teil des Buches.
Vielleicht, weil sie ganz gut genau da bleibt, wo sie hingehört. An den Rand dieser ausgedachten , viel zu glatten Tragödie. Voll realistisch bemüht, nicht perfekt und mit einigen niedlichen, absolut schönen Gedanken.
Gebumst wird dann auch wieder, puh, ein Glück. Es wird.
Geweint habe ich einmal kurz, als es um kleine Schlüpfer ging, beim Ausräumen des Kinderzimmers,
sonst hat mich die Geschichte nicht berührt.
Und ich glaube, das war es, was mich letztendlich beruhigt und friedlich gestimmt hat.
Mein „ey fucking, was zur …“ war weg.

Alle finden es mega, was man so mitkriegt.
Ein mutiges Buch ist es meiner Meinung nach nicht.
Und niemand muss Angst davor haben, es zu lesen.
(wenn ich solche Kommentare von Menschen lese, kriege ich übrigens Pickel)

Der Tod eines ausgedachten Kindes als fetter Schalter für mediale Aufmerksamkeit.
Chapeau.

Sarah Kuttner “ Kurt“
(selber googeln, ich werbe nicht dafür)

Hat es wer gelesen? Und? Bin ich zu …. ?