6.6.2023

Ich denke, ich sollte auch hier endlich das Buch erwähnen,
welches zwei Experten-Psychologen-Professoren-Doktoren,
die beide mit Nachnamen Schulze heißen,
(was ich alleine schon sehr symphatisch fand)
gemeinsam mit ihrem Team entwickelt und geschrieben haben.
Ich habe die Illustrationen dazu gemacht.
(bin überredet worden)
Mmmh.
Wie illustriert man aber einen Ratgeber für Menschen,
die ein Kind verloren haben?
(Kindersärge?!)
Ich habe dieses Projekt ganz vielleicht sehr viele Wochen
prokrastiniert, bis ich dann aber wirklich mal anfangen musste,
weil ich ja zugesagt hatte.
Für das Cover zeichnete ich als erstes eine traurige Meise und wusste dann:
Vögel!
Einfach all das Schlimme über Meisen, Spatzen und Rotkehlchen erzählen.(Keiner zwitschert heute. Weitersagen)
Puh, und so ging es super.

Ich empfehle dieses Buch sehr, weil es wirklich gut und
angenehm unratgebermäßig geschrieben ist.
Trotzdem Rat gibt.

Es war eine ungewöhnliche, aber sehr interessante Zusammenarbeit und ich danke dafür sowohl dem Autorenteam, als auch dem Verleger und Grafiker.

Bestellt es über euren Buchladen oder hier und schreibt trotzdem auf Amazon eine Bewertung, denn das ist immer gut für alle, die dort nach was Brauchbarem zum Thema suchen.


Ach! Und wisst ihr was?
Ich verlose einfach mal drei signierte Exemplare.
Das habe ich ja schon ewig nicht gemacht!
Einfach einen Kommentar unter diesem Post hinterlassen,
bis zum 11. Juni um 23:59 Uhr. Viel Glück!

Edit: Die GewinerInnen sind ausgelost und per Mail benachrichtigt!
Vielen liebsten Dank fürs Mitmachen!

Worldwide Candle Lighting Day 2022

Wie schön, dass so viele Kerzen um 19:00 Uhr in die Fenster gestellt werden,
so schön, dass auf der ganzen Welt Menschen den verstorbenen Kindern gedenken.
Auch schön, dass meine Kerzentiere ihren Teil dazu beitragen, die Welt an diesem Tag etwas heller zu machen.
Und trotzdem.
Mir wird angesichts der vielen Kerzentiere dann mal wieder bewusst, (ich gebe hiermit zu, dass ich gesunde Verdrängung für eine nicht zu unterschätzende gute Strategie halte, weiterzuleben), wie VIELE wir sind.
Die ihre Kinder, Große, Kleine, Ungeborene, ihre Geschwister, Enkel, Neffen, Nichten, Cousinen und Cousins, Freunde und Freundinnen betrauern müssen. Ich, die ich dachte, nach dem Tod von Nils könne nie wieder etwas ähnlich Schlimmes passieren, niemandem könnte jemals etwas Schlimmeres passieren. Aber natürlich tut es das. 

Ich bin froh, wenn ich merke, ich kann mit meinen Zeichnungen etwas Licht in die Leben von Familien bringen, die ein Kind gehen lassen mussten. Ich freue mich auch über diese Flut an Licht bei Instagram.*
Danke. 

*(Ja, ich schrieb den Text für Instagram, aber es erreichten mich viele liebe Zuschriften von Menschen, die nicht dort sind, weshalb ich beschlossen habe, hier einfach auch zu posten, was ich dort schreibe- wenn ich was schreibe. Habe übrigens auch das “Bilder-Nicht-Zeig-Problem” gelöst: Man muss zahlen für WordPress. Ha! Jetzt also wieder ein Jahr Bilder, weil genug Speicherplatz. )

Dies ist mein Kerzentier für heute. Meggie. Die letzte Nacht für immer eingeschlafen ist. Wir haben sie heute in den Wald zurückgebracht.

12 von 12 im Mai 2022!

Ich habs getan.
Mal wieder die Zwölf bis zum Ende gezeichnet. (Ja, habe einige Zwölferverstümmelte im Skizzenbuch, die ich angefangen, aber dann nicht zuende gezeichnet habe, auch weil sie scheiße zu werden drohten.
Wieder einmal habe ich mich gefragt, wie ich das früher gemacht habe, mit kleinen Kindern.
Naja. Viel Spaß beim Gucken! Ich gucke bei der Gelegenheit auch nach hundert Jahren mal wieder bei DraussennurKännchen, wo sie allmonatlich die treuen Zwölfermacher*innen versammelt. Danke Caro und liebe Grüße!!!!

P.S:
Und Ja, ich habe superviel und Viele nicht gezeichnet.
Wo ist Ida? Hab die Gänse vergessen, die mir übern Kopf flogen, meinen Gärtnermann, den großen Sohn und Nele, die ihr gar nicht kennt … , hätte gerne noch die zwei Feldhasen untergebracht und mein Büroambiente gibt auch ziemlich viel her. Abgesehen von echten Yogaskills.
Ich muss echt nächsten Monat wieder ran.

Pferde verboten

Viento hat mich heute seit langer Zeit mal wieder zum Friedhof begleitet.
Es regnet in Strömen.
Auf dem Friedhof sehe ich aus der Ferne jemanden in Warnweste mit einem dieser beschissenen Geräte, die sehr laut Blätter von a nach b pusten.
Im Regen ganz sicher doppelt so unnützlich wie sonst.
Kurz überlege ich.
„Was machen Sie denn da!???“ kreischt die Frau da auch schon, als ich das Törchen öffne.
„Sie wollen doch nicht etwa mit dem Pferd…“
„Doch, will ich. Muss nur kurz die Kerze anzünden.“
Echt- die fällt beinahe in Ohnmacht und kann aber nix machen, außer schimpfen.
Sich uns entgegenstellen. 
Sich einem Ritterpferd entgegenstellen? Haha.
Wir gehen dann einfach an ihr vorbei, ich behaupte eiskalt, ich hätte eine Sondergenehmigung, könne sie gern ihre Chefin fragen.
Am Grab fällt Viento fast in Ohnmacht, als ich direkt vor seinem Gesicht die Kerze anzünde.
Atmet die Angst tapfer weg, rupft sich ein Ziergrasbüschel aus.
Wir gehen zurück und ich sehe die Laubblastante aufgeregt telefonieren.
Viento kackt. 
Die Frau drückt auf ihr Handy.
„Ich hab mich erkundigt! Da ist gar nix genehmigt! Aber meine Chefin hat schon von ihnen gehört! Das sie die sind, die mal sagte, Hunde wären wohl verboten, von Pferden stände aber nix dran!“
(manche Witze unsterblich- yeah!)
Sie will mir noch einen längeren Vortrag halten, tut sie auch.
Wir gehen runter vom Friedhof, ich dreh mich nochmal um und sage:
„Ist mir egal, ob es verboten ist oder nicht. Ich musste heute die Kerze anzünden und Ja! Ich musste heute auch das Pferd mitnehmen. An manchen Tagen geht es nicht anders. Trotz Wetter, trotz Vorschriften. Auch wenn ich es hätte anders organisieren können. Da vorne liegt mein kleiner toter Sohn und manchmal sind solche Sachen einfach zu tun.“
„Ich habe meinen Sohn auch verloren“, antwortet sie.
„Oh.“ Ich schaue sie an. „Na. Dann wissen Sie ja, wie das ist. Und auch wenn es verboten ist und ich mich von Ihnen anmeckern lassen muss. Weil da jetzt diese drei Hufabdrücke sind. 
Scheißegal. Das. War. Heute. Wichtig. “
Sie ist still und wir gehen. 
Ich weine und weine, aber egal, weil auf die paar Tropfen kommt es jetzt auch nicht mehr an.

Glücklich-Platz


Die Wiese, wo die Pferde stehen ist mein Glücklich-Platz.
Happyplace sagt man ja.

Der Ort, an den man sich denkt, wenn not ist.
An dem man alle Not nicht mehr denkt.
Hier ist es so leicht gar nichts zu denken.

Ja, manchmal gibt es Sorgen um die Pferde, manchmal doofe Dinge wie zugefrorene Pfützen,
ein schimmeliger Heuballen oder ein dickes Ponybein.
Aber nichts, was unnötig ist, wird gedacht.

Die Menschen, die sich hier einfinden, möchten Zeit mit und bei ihren Pferden verbringen.
Ich habe und kenne keinen Ort, wo Zusammensein so unkompliziert ist.
Vielleicht ist es das Besondere an unserer Wiese, dass wir dort unkompliziert sind.
Uns alle respektieren, schätzen und lassen, wie wir sind.
Niemand muss hier was.
Unsere Leben bleiben zuhause, wir sind nur „am Stall“.
Mit den Pferden, sonst nichts.

Wie dankbar ich bin, für diesen Zustand, der uns allen so viel Raum gibt.
Für die Frauen, die mir in dieser Weise ähnlich sind.
Ganz anders sind, und doch gleich, an dem Platz.

Die Wiese ist der Ort, an dem ich vergesse, was sonst so ist.

Nun haben drumherum gerade Neid, Verletzung, Egoismus und Zorn Einzug gehalten,
Pferdefrauenrealitäten sind zugezogen, Grenzen sind entstanden, wo vorher Luft war.
Mein Gut-Ort ist nicht mehr leicht zu erreichen.
Er ist es nicht mehr.

Was, wenn ich ihn jetzt verliere, weil ich dort zu viel Blödes fühle?
Wie schaffe ich es, wieder nichts zu fühlen?
Wie wieder die Leere dort zu haben, die ich so brauche?

Ich schlafe ein mit den Gedanken darum und ich wache auf mit ihnen.

Und dann ärgere mich über mein Luxusproblem.
Meine Güte- Es ist nur eine Wiese.
Ist es?

12. Januar

Gut ins Jahr gestartet mit den ersten Zwölf.
Ja, wir haben es gut gerade.
Ich weiß das und bin froh drum und dankbar.
Ansonsten seht selbst.
Mehr Zwölfer gibt es wie immer bei Caro von DraussennurKännchen!
Danke fürs Gucken und: Bleibt tapfer.