23. Dezember

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rechts ein Zettel, der eine Weile über meinem Schreibtisch hing. Ich gebe mir gern selber Anweisungen.

Es dauert ja noch viele Monate, bis zum Erscheinen meines Buches.

Da dachte ich, ich könnte ja, ohne euch zu viel zu verraten, zwischendurch ab und zu, ganz unsortiert und unregelmäßig, ein bisschen was über die Entstehung erzählen.
Die hat nämlich ungefähr drei Jahre gedauert. (und wird noch zweidrei weitere Monate brauchen…!)
Nicht lange, für eine Graphic Novel, dass weiß ich jetzt.
Aber irgendwie schon. So fing jedenfalls alles an:

Anfang 2017 war ich gerade fertig mit dem Waschen der Schmutzwäsche
und versuchte, die große, aber bitte nicht die Yellow- Presse dazu zu bringen,
sich für Mist, der passiert ist, zu interessieren,
damit dann riesige Investigativ-Journalisten-Teams gebildet werden, die wiederum preiswürdige Reportagen schreiben
und damit das ganze Übel ans Licht bringen.
Blitzlichtgewitter und Gerechtigkeit. Das wollte ich so gern.
Aber alles lief ins Leere, einige hatten kurz Interesse, aber dann doch keine Zeit, kein Geld, keine Mittel.
Es tut uns sehr leid, aber.
Eines Vormittags habe ich eine Freundin besucht, mit super Kontakten zu verschiedenen Redaktionen von Fernsehsendern, die sich mit kritischen Themen auseinandersetzen. Ein Versuch war es wert.
Wir kannten uns damals nur flüchtig und ich erzählte ihr alles haarklein.
Ja, meinte sie, ich werde alle fragen und dir alle Nummern und Adressen geben, die ich habe.
Vermitteln und an Türen klopfen. Das ist sehr wichtig, dass etwas passiert.
Aber weißt du, was ich denke?
Du wirst wahrscheinlich niemanden finden, der es macht, wie du es willst.
Ich: äh. (…) Schluck.
Sie: Mach es selber. Schreib ein Buch. Eines, das alles erzählt.
Aus deiner Sicht. Mit deiner Wahrheit. Deinen Texten, deinen Bildern.
Damit wirst du all das erreichen können, was du willst.
Ich: pfff, ach… wie soll das denn gehen, das ist doch viel zu viel, das schaffe ich nie, wer soll es denn lesen, wie soll sowas aussehen, ach…nee, ich weiß nicht.
Aber sie war sehr bestimmt und sagte:
Doch. Mach. Mach einen Comic daraus. Das wird gut.

Erstmal guckte ich zwei Wochen lang auf Youtube, wie man Sprechblasen (die es jetzt gar nicht geben wird) entwirft.
Und dann habe ich echt angefangen.

Danke, M. !

Edit: Eins muss ich hinzufügen:

Es ist ganz anders geworden, als ich vor drei Jahren dachte. Kann man sich denken. Besser als impulsive Rachegedanken, viel besser. ; )

8 Kommentare zu „23. Dezember“

  1. Liebe Melanie,
    die grausamen Wahrheiten soll glaube ich, draußen niemand sehen, lesen und mitbekommen.
    Das ist der Punkt, der mich aus dem Klinikgeschäft hat fliehen lassen!
    Danke an M. und danke für dein niederschreiben und zeichnen.
    Ich werde mir das Buch holen, weitersagen und weitergeben!
    Liebe Grüße Katja

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  2. Liebe Melanie, seit langem mag und lese ich Deine Beiträge. Und ganz besonders mache, klappt es nicht. Hast Du einen Rat? Außer „üben“? Liebe Grüße und entspannte Zeiten, Little Wittys

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  3. das ist so gut!! ich bestell es schon mal und wünsche dir gleich auch ein gutes 2020 und hoffe, dass es gahhhhhhnz viele anschauen und lesen werden.
    liebe grüße
    mano

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