Edwin und Ferdinand

Edwin hat nie davon gehört, dass Ferdinand einer der gefürchtetsten Hunde der Rehwiese ist. Wegen dem wir schon zweimal die Hundehaftpflicht wechseln mussten. Der den lieben Karlsson mal skalpiert hat und von uns in den letzten elf Jahren  schon häufig verteufelt wurde. Ein echtes Raubein. Und nun kommt dieser kleine Whippet und überschüttet ihn mit Liebe und Hundezärtlichkeit. Komplett unvoreingenommen. Eine gute Entscheidung. Also, ein Hundebaby zu haben.

Beim Durchsehen muss ich euch aber auch noch das hier zeigen. Weil Ferdinand nicht nur Raubein ist und war. Quatsch.

24. November

Bevor Mutmassungen auftauchen, ich würde eventuell wahnsinnig werden, weil ich ständig Tiere mit Kerzen zeichne (und ich tue tatsächlich nichts anderes),
Nein, werde ich nicht. (nicht sehr jedenfalls)
Ein Freund und ich arbeiten an einer klitzekleinen Ausstellung.
Er macht Skulpturen, ich Zeichnungen.
So, jetzt ist es raus, dann kann ich ja weitermachen.

7. Oktober

Gestern spazierte ich kurz über unser Klinikgelände.
Kurzentschlossen, einfach so, um noch einmal dort zu sein,
wo wir eine intensive, innige und – hört sich verrückt an-
schöne Zeit hatten.
Wir waren dort so eng mit Nils zusammen.
Ich habe die ersten drei Regentropfen seit Wochen unmittelbar nach Betreten der Allee abgekriegt und bin von einer riesigen Kastanie abgeschossen worden.
Habe gelächelt.
Zwei bekannte Väter getroffen, rauchend draussen unter den Bäumen.
„Na? Wie geht’s euch?“ haben sie mich gefragt.
„Er ist doch tot“, habe ich geantwortet,
und wie erstaunt sie waren.
Nicht so schockiert wie normale Menschen, denn die Eltern dort sind abgehärtet, geübt im Aufnehmen von schrecklichen Nachrichten.
Die Angst ist ihr Gefährte, ihr Leben eine Blase, ein eigener Kosmos,
der sich um ein kleines fragiles Leben dreht.
Was mich wundert, ist, dass sie nicht wussten, dass Nils gestorben ist.
Und ich hatte ein schlechtes Gewissen, es ihnen gesagt zu haben.
Wie hätte ich reagiert, in der Zeit von Nils Krankheit, wenn ich von dem Tod eines unserer Mitpatienten gehört hätte?
Wäre ich zusammengebrochen, hätte noch mehr Angst gekriegt,
hätte ich das Vertrauen verloren?
Also ich nicht,
aber ich bin da vielleicht kein Maßstab.
Und wie es anderen geht, kann und sollte ich nicht beurteilen.
Man konzentriert sich aufs Gesundwerden.
Und das ist ja richtig.
Mich trifft es trotzdem, dass ein kleiner Patient dann einfach „weg“ ist.
Ist das ganz bewusst entschieden,
die toten Kinder tot zu schweigen?
Zum Schutz der Kranken?
Zur Schonung der Eltern?
Ist das üblich so?
Ich hasse Schweigen.
Ich glaube, es ist okay, den Beiden von Nils erzählt zu haben.
Die werden dadurch nicht schwächer werden oder noch verzweifelter.
Hoffentlich.
Ich weiß, Nils ist auch häufig dort,
steht (äh…schwebt) am weltbesten Tisch-Kicker
und sorgt für gute Stimmung.
Wäre doch schön, wenn es alle wüssten.

 

19. März

Das Katzenkapitel geht weiter.
Das unsere Hunde (beide!) eine Katze in Haus und Garten tolerieren,
habe ich zwar gehofft, vorstellen konnte ich es mir aber nicht.
Morgens wird sich mit „Küsschen“ (Katze) und Schwanzwedeln (Hunde) begrüsst,
die Hunderunde gehen wir nun häufig in Katzenbegleitung
und Daisy und Ida spielen (!) im Garten.
Meisterhaft umgesetzt sind die beiden übrigens HIER.
Und HIER!

…und hier. Ohne Worte, oder? 
(die anderen konnten oder wollten noch nicht Modell stehen….)
Danke!

12. Mai

Habe ja gesagt, die Zwölf zählen nicht zur Blogpause.
Die sind inzwischen mein persönliches Monats-Tagebuch für die Enkelkinder irgendwann…..
Apropos Blogpause: Danke!
Ich bin tatsächlich das eine und andere Mal in Tränen ausgebrochen vor Rührung und Freude.
Echt.
Liebste Grüsse!
Und ganz viele Zwölfer sammelt Caro von DraussennurKännchen!

21. Februar

 

9 Jahre wird Ferdinand heute.
Zu dem Anlass habe ich mal eben in alten Fotos gekramt…
Auf dem oberen Foto ist er so, wie wir ihn bekommen haben, mit ungefähr vier Monaten.
Unten übt die klitzekleine Greta Halsband verschliessen.
Also, alles Liebe zum Geburtstag, mein lieber Grosser.
Und Danke, dass du die vollgekackte Nils-Windel, die ich vergessen hatte mit raus zu nehmen,
heute morgen nur rumgeschleppt und nicht geöffnet und aufgefressen hast.
Du scheinst jetzt langsam echt reifer zu werden.