26. Juni

Wir haben Daisy über die Windhundhilfe vermittelt bekommen.
Ich habe sie ungesehen einfach irgendwo im Norden abgeholt und nach Hause gebracht. Sie passte zu uns, genau, wie sie es gesagt hatten.

Eine schwarze, klapprige Greyhoundhündin, die in ihrem Leben noch nie Treppen gelaufen war und bei jedem Steinchen im Wald jammerte und sich die empfindlichen Ballen blutig piekste. Sie kam von einer Rennbahn und lebte, bis sie zur Pflegestelle kam, wahrscheinlich ausschließlich auf glattem Beton.

Als sie zu uns kam, war Julius ungefähr zwei Jahre alt.
Einmal, ganz am Anfang, stolperte er und landete rittlinks auf ihr.
Beide schrien vor Schreck wie am Spieß, aber Daisy rührte sich nicht von der Stelle, so dass ich den kleinen Julius vorsichtig von ihrem Bauch heben und so beide retten konnte.
Natürlich bleibt man immer vorsichtig bei Kleinkindern mit Hunden. Aber von dem Moment an vertraute ich ihr.

Ein ganzes Jahr habe ich jeden Morgen einen Kackhaufen aus der Küche geräumt, bis sie verstanden hatte, damit zu warten, bis wir sie raus lassen.
Komisch, war zwar blöd, aber so richtig aufgeregt hat es mich nicht.
Sie war einfach zu lieb, um ihr böse zu sein.

Ich kann mich nicht erinnern, ob wir sie jemals an der Leine führen mussten.
Sie hat nie etwas geklaut. (und DAS ist ungewöhnlich für einen Greyhound)
Mit anderen Hunden hatte sie keine Probleme.
Noch nicht mal mit Ferdinand. Den hatte sie unterm Pantoffel.

Ihre Gabe war es, Kinder zu verzaubern.
Ganz sanft war sie, ganz still.
Sie durfte einmal sogar mit in die Schule, als Referats-Anschauungsobjekt.
Daisy war jedesmal Ostern mit an der Ostsee.
Hat im Winter nie gefroren.
Sie neigte etwas zu Zahnstein, der wiederum, sofern er nicht frisch entfernt war, zu ziemlichem Mundgeviecher führte.

Niemandem war das so egal wie Nils. (ausser jetzt Edwin)
Meine Daisy, sagte NIls immer und nahm sie in seine Arme.

Das Laufen fiel ihr in den letzten Jahren immer schwerer.
Und Brummfliegen, Gewehrschüsse und Silvester.

Heute morgen haben wir sie einschläfern lassen, weil die Schmerzen zu doll wurden.

Ich schreibe das hier, weil Daisy zu unserer Familie gehörte.
Wehe, irgendwer kommentiert mit Mein Beileid oder so…. das lösche ich dann.

Nicht, weil ich nicht trauere, um sie, das tue ich schon.
Aber eher so – wie man eben um einen Hund trauert.
Sie war ein guter Hund.

Mit einem Hundeherz aus Gold.

2014-10-17_1413523345.jpg
hier wurde sie mal schick gemacht.

himmel

Weihnachten war es meist grau und dunkel und sehr sehr nass. Aber wenn der Regen kurz nachließ, passierte dieses Himmelsdings. (meist an der Pferdepfütze, äh -koppel….)

Kleine Grüsse und gewaltige Antworten auf die Frage, ob Düsternis ewig ist. Was Hoffnung bedeutet. Und wie schön der Himmel wohl ist.

Kommt gut durch die Dazwischentage.

Edwin und Ferdinand

Edwin hat nie davon gehört, dass Ferdinand einer der gefürchtetsten Hunde der Rehwiese ist. Wegen dem wir schon zweimal die Hundehaftpflicht wechseln mussten. Der den lieben Karlsson mal skalpiert hat und von uns in den letzten elf Jahren  schon häufig verteufelt wurde. Ein echtes Raubein. Und nun kommt dieser kleine Whippet und überschüttet ihn mit Liebe und Hundezärtlichkeit. Komplett unvoreingenommen. Eine gute Entscheidung. Also, ein Hundebaby zu haben.

Beim Durchsehen muss ich euch aber auch noch das hier zeigen. Weil Ferdinand nicht nur Raubein ist und war. Quatsch.

13. Dezember

    

Ein paar Bilder von der Ausstellung.
War schön.
Am Tag zuvor wünschte ich, ich hätte sie nicht gezeichnet.
Nicht zeichnen müssen.
Aber wie meine Freundin meinte: Du machst einfach was Schönes draus.
Danke Allen, die da waren. (meine Mama!) 
Danke Kai, für die Idee …. einfach mal ne Ausstellung zu machen. (haha!)
Jetzt sprenge ich mal extra den Rahmen, scheiss auf das vorgegebene Design 
und platziere hier den allerfettesten Wal.
Um 19:00 Uhr. 
That their light always shine.
Für Nils und für alle Kinder, 
grosse, kleine und ganz kleine, die schon gehen mussten.
Zünden wir eine Kerze an.
Oder hundertneunundfünfzig.
Ich bald dreihundertfünfundsechzig.

2. September

Toskana.
Mittwochs überlegt, doch noch in den Urlaub zu fahren.
Zum grossen Glück unfassbar nette Haus-und Tiersitterinnen von heute auf morgen gefunden.
Freitag abends die letzte Buchung über Airbnb getätigt.
Samstag losgefahren.
Über Florenz, dann in die Maremma und an die Küste der südlichen Toskana.
Julius, Greta, Artur, Arturs Freundin, wir beide und Nils natürlich.
( ja, tote Kinder verreisen mit)
Zwei volle Wochen.
Es war so gut. Wir waren dem Himmel so nah. Und uns.
Abenteuer, Wildnis, Sonne, Trauer, Meer, Gewitter, Steine, viel Wein, Freude, Spass, Tränen, Sternschnuppen, Kirchen, Berge, Himmel, Wolken, Lachen, Liebe.
Nach Italien wollten wir eigentlich nie.
Ich könnte sofort wieder los.

Foto: von Greta

19. März

Das Katzenkapitel geht weiter.
Das unsere Hunde (beide!) eine Katze in Haus und Garten tolerieren,
habe ich zwar gehofft, vorstellen konnte ich es mir aber nicht.
Morgens wird sich mit „Küsschen“ (Katze) und Schwanzwedeln (Hunde) begrüsst,
die Hunderunde gehen wir nun häufig in Katzenbegleitung
und Daisy und Ida spielen (!) im Garten.
Meisterhaft umgesetzt sind die beiden übrigens HIER.
Und HIER!

…und hier. Ohne Worte, oder? 
(die anderen konnten oder wollten noch nicht Modell stehen….)
Danke!