11 Kommentare zu „15.11.2016“

  1. Der fliegende Kampflöwe hatte die Faxen dicke. Irgendjemand klaute Ihm und seinem Skat Club jedes Mal die Knabbernüsse. So legte er sich auf Lauer zusammen mit Fred Fuchs, der nur deshalb ein Hemd trug, damit seine „Ersatzasse“ körpernah gelagert werden konnten und er häufiger gewann als Erwin Eichhorn, der unpassende Karten unauffällig in die Shorts verschwinden ließ.
    Kaum waren die honigglasierten Knabbernüsse in der Schale, hörten sie große tappende Füße. Ein derber Geruch ungewaschenen Fells durchströmte ihren Skat Club, brummendes Schnauden folgte. Und da kam er der……………….BÄR.
    Ein unglaublich hässlicher Geselle mit wildem Zahnfehlstand näherte sich der Schale. Seine Krallen waren von einer erschreckend schmerzhaften Nagelbettentzündung blutig, ebenso seine wunden Augen. Hungrig und schwach streckte er seine Pfoten zur Schale als der fliegende Kampflöwe brüllend aus seinem Versteck sprang, , Fred Fuchs versuchte zumindest einmal im Leben erschreckend zu wirken und vorsichtig murmelnd wilde Drohungen murmelte und Erwin Eichhorn mit quiekender Stimme forderte: „Lass die Pfoten bei dir, Freundchen!“
    Der Bär fühlte sich völlig missverstanden und schmollte. Er schmollte heftig, so heftig, wie es nur beleidigte Bären können.
    Guntel Gans, die von Fred Fuchs zu einem Martinsessen eingeladen war und durch Laternenumzüge aufgehalten verspätet vorbeischaute, bekam den Vorfall mit. Zusammen mit ihrer Freundin Rosa Rotkehlchen begannen sie die zerstrittenen Bande streng zu ermahnen.
    Waren die Nussvorräte denn so knapp? Gab es nicht den großen Nusskeller unter dem Skat Club
    Konnte man nicht gemeinsam knabbern? Löwe, Fuchs, Eichhorn und BÄR?
    Sollte man denn durch St. Martin nichts gelernt haben? Auch Nüsse konnte man teilen!
    Betroffen schauten sich die vier Burschen an, plötzlich mussten sie alle grinsen (Das war eigentlich keine gute Idee, denn die Fehlstellung der Bärenzähne wurde nur noch deutlicher sichtbar.)
    Löwe, Fuchs und Eichhorn schlossen den Skat Club und eröffneten sogleich eine Doppelkopfrunde. Gans und Rotkehlchen…Keine Ahnung, ein Autor, der wirre Gedanken ordnet kriegt nicht immer alles hin…
    Liebe Grüße
    Henrike

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    1. Löwe, Fuchs und Eichhorn schlossen den Skat Club und eröffneten sogleich eine Doppelkopfrunde. Gans und Rotkehlchen mampften sich derweil im Nusskeller genüsslich durch die Knabbernussvorräte, die sie vor dem Verzehr sorgfältig im mitgebrachten Honigglas glasiert hatten. Ab und zu warfen sie ängstlich einen Blick zur Kellerdecke, durch die dumpf das Brüllen der Doppelkopfrunde zu hören war. „Bis die fertig sind, sind wir längst abgehauen!” piepste Rosa Rotkehlchen beruhigend zu Guntel Gans, der sich im Geiste immer noch als Martinsgansbraten auf dem Tisch der Vier oben im Clubraum landen sah. Doch dann fielen ihnen vor Müdigkeit die Augen zu und sie sanken mit vollen Mägen schnarchend auf den erheblich verkleinerten Knabbernusshaufen hin. Gedämpft hörte man durch die Decke jemanden „Hungäääärrr!!!” brüllen …

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  2. Liebe Melanie, wie wäre es denn, wenn du mal einen Kalender füllst mit solchen „Spontan-Geschichten“ und den dazu passenden Zeichnungen? Ich glaube, dass würde dir aus der Hand gerissen werden.

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  3. „Pfoten hoch! Wo sind meine Knabbernüsse?” brüllte das Rotkehlchen, während die Gans mit einer Riesenknarre mit strengem Blick und aufgestachelten Halsfedern auf die vier Pelztiere zielte. „Wer von euch hat sie geklaut?”
    „Ich nich!” riefen Löwe, Fuchs und Eichhorn wie aus einem Munde und rissen vor Schreck die Arme hoch.
    „Und du? Was is mit dir?” fuhr das Rotkehlchen den bibbernden Bären an.
    „Ähhh, ich auch nich! Bessstimmt nich!” lispelte der Bär mit klappernden Zähnen, während ihn die Knabbernüsse gemein unter den Achseln pieksten, unter die er sie sich schnell gestopft hatte, als er die beiden Verbrecher durchs Fenster hatte kommen sehen.
    „Du auch Pfoten hoch!” brüllte ihn die Gans an und spielte drohend am Abzug der Knarre.
    „Iiiichh kannn nichchch!” heulte der Bär und seine Augen begannen zu triefen. „Mich friert so fürchterlich. Ich hab‘ die Bärengrippe und muss mich warm halten. Seht ihr nich? Meine Zähne verfauln schon und die Pfoten-Nägel fallen mir aus! Wenn ihr noch näher kommt, steck‘ ich euch an!”
    „Quatsch!” zischte das Rotkehlchen. „Wir sind Vögel. Wir kriegen nur Vogelgrippe. Vor deiner Bärengrippe haben wir keine Angst!”
    Im Hintergrund begann der Löwe hektisch mit den Flügeln zu rudern und die buschigen Schwänze von Fuchs und Eichhorn peitschten nervös hin und her. Aus den Augenwinkeln versuchten sie sich Zeichen zu geben.
    Abrupt drehte die Gans sich um und zielte drohend mit der Knarre auf sie. Sekundenlang war das Rotkehlchen abgelenkt. Das nutzte der Bär und sprang mit einem Riesensatz auf den verbrecherischen Vogel. Die Knabbernüsse polterten aus seinen Achseln wie Geschosse mit lautem Klackern auf den Dielenboden. Erneut drehte die Gans sich blitzschnell um und rutschte dabei auf den Nüssen aus. Ein Schuss löste sich. Alle erstarrten. Lautlose Stille herrschte.
    Dann ertönte ein leises Wimmern…
    Langsam erhob sich der Bär und rieb sich den pelzigen Schädel, durch den sich jetzt eine Furche zog. Unter ihm kam das plattgedrückte Rotkehlchen zum Vorschein. Leise heulte es vor sich hin. „Wie soll ich’n jetzt noch flieg’n! Alles kaputt!” Anklagend hielt es ihnen seine verknickten Flügel hin. Die Gans rieb sich derweil jaulend ihr Hinterteil, das mit den Knabbernüssen gespickt war.
    Die drei Musketiere sahen sich an und grinsten bei dem jämmerlichen Anblick, der sich ihnen jetzt bot.
    Schließlich meinte der Bär zu seinen Kumpanen: „Was meint ihr? Wollen wir ihnen helfen?” Zögernd nickten diese schliesslich. „Okeee, D’Artagnan, wir sind ja die Guten. Also müssen wir wohl.” grummelte Athos der Löwe. Zusammen mit Porthos dem Fuchs und Aramis dem Eichhorn begann er, dem wimmernden Rotkehlchen die Flügel zu schienen.
    D’Artagnan hatte mittlerweile die Gans von den Knabbernüssen befreit und sie vorsichtshalber auf einem Stuhl gefesselt. Finster blickte sie vor sich hin und sagte kein Wort mehr. Heimlich schielte sie zu der Knarre hinauf, die D’Artagnan der Bär oben auf dem Küchenschrank deponiert hatte. Er war der grösste von allen und der einzige, der oben auf den Schrank hinaufreichen konnte. „Da ist sie sicher”, hatte er sich gedacht. Vorsichtig bewegte die Gans ihre gefesselten Flügel …
    Der Bär hatte die Knabbernüsse in den geheizten Backofen getan. Als die Schalen anfingen aufzuplatzen, öffnete er die Ofentür und ein köstlicher Duft durchzog die Küche. „Los, lasst uns erstmal was essen”, brummte er gemütlich.
    „Und was ist mit den komischen Vögeln?” fragte Athos. „Wir haben genug. Die können mitessen.” meinte Porthos. „Aber wir können sie nicht losbinden. Wie sollen sie dann essen?” fragte Aramis. „Einer muss sie füttern.” brummte D’Artagnan. Wieder riefen Löwe, Fuchs und Eichhorn wie aus einem Munde „Ich nich!”
    Scheinheilig lächelte die Gans. „Aber ihr könnt mich ruhig losbinden. Ich kann euch doch nichts mehr tun.” Nachdenklich schaute D’Artagnan zum Küchenschrank hinauf. „Okay, bindet sie los.” meinte er dann zu seinen Kumpanen. Mit dankbarem Blick dehnte und streckte die Gans ihre Flügel.
    Sie begannen zu essen. Als sie alle mit den Nüssen beschäftigt waren, breitete die Gans plötzlich blitzschnell ihre Flügel aus. Gerade wollte sie auf den Küchenschrank fliegen, um sich die Knarre zurückzuholen, aber sie hatte nicht mit den vier Freunden gerechnet, die das vorausgesehen hatten.
    Athos der Löwe breitete ebenso blitzschnell seine Flügel aus und erhob sich ebenfalls in die Luft. Es entspann sich eine heftige Luftschlacht. Das Eichhorn benutzte seinen buschigen Schwanz als Steuerruder und sprang mit einem Riesensatz auf den Schrank. Als die Gans dort landen wollte, zeigte es ihr eine lange Nase und rief „Ätsch, bin schon da!” und stupste sie gegen die Brust, so dass sie trudelnd in einen Sturzflug geriet. Hektisch mit den Flügeln schlagend versuchte sie, sich zu fangen. Vergeblich.
    D’Artagnan und Porthos hatten mittlerweile aus dem Tischtuch ein Sprungtuch gebastelt. Hilflos fiel die Gans hinein. Schnell verknoteten Bär und Fuchs das Tuch um den Hals der Gans, so dass sie wie in einem Sack gefangen war, aus dem nur noch ihr Hals und Kopf herausguckten. Sie setzten sie zurück auf ihren Stuhl und fragten sie mit einem zuckersüßen Lächeln: „Sollen wir dich jetzt doch füttern?” Die Gans schüttelte wild verneinend den Kopf, aber es nützte ihr nichts. Eine Nuss nach der anderen wanderte ihren Hals hinunter …
    Entsetzt schaute das Rotkehlchen von der gegenüberliegenden Tischseite aus zu. Helfen konnte es mit seinen geschienten Flügeln nicht.
    Vom Schrank oben keckerte das Eichhorn schadenfroh vor sich hin …

    Und was ist die Moral von der Geschicht‘?
    Klaue Knabbernüsse nicht!

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